EpiTect Hi-C Kit

Für die hochauflösende Kartierung der Chromatinfaltung, qualitativ hochwertige Assemblierung von Genomsequenzen, Identifizierung von chromosomalen Rearrangements und das Haplotyp-Phasing

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EpiTect Hi-C Kit (6)

Cat. No. / ID:   59971

Hi-C ist ein Proximity-Ligation-Assay, der Chromatin-Interaktionen über das gesamte Genom hinweg erfasst. Geeignet zur Bestimmung von strukturellen Varianten,* chromosomalen Rearrangements und Kopienzahlvariationen, der chromosomalen Kopienzahl, Größe und Zentromerposition sowie zur epigenetischen Analyse.
EpiTect Hi-C Kit ist für molekularbiologische Anwendungen vorgesehen. Dieses Produkt ist nicht für die Diagnose, Prävention oder Behandlung einer Krankheit bestimmt.

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Eigenschaften

  • Komplett-Kit – mit qualitätskontrollierten Reagenzien für die Erstellung von Hi-C-NGS-Bibliotheken
  • Inklusive Illumina-Adapter mit Sequenz-Barcodes für die Multiplex-Sequenzierung
  • Vollständig geprüftes, robustes und schnelles Protokoll – Hi-C-Bibliothekserstellung in weniger als 2 Tagen
  • Geringer Bedarf an Probenmaterial – Bibliotheken können aus nur 5000 Zellen erstellt werden
  • Datenanalysepipeline auf der Grundlage von Open-Source-Tools

Angaben zum Produkt

Hi-C wurde ursprünglich als leistungsstarke Technik zur genomweiten Erfassung der Chromosomenkonformation entwickelt, die die Charakterisierung der Chromatinfaltung mit kb-Auflösung ermöglicht. Die Technologie hat aber auch andere wichtige Anwendungen. So wird Hi-C beispielsweise zur Erstellung von hochgradig zusammenhängenden Genomassemblierungen mit wenigen und sehr langen Scaffolds aus Organismen ohne bekanntes Referenzgenom verwendet. Darüber hinaus ist Hi-C auch sehr nützlich für das Haplotyp-Phasing und den Nachweis von chromosomalen Rearrangements.

Das EpiTect Hi-C Kit beruht auf einem robusten, aber dennoch einfachen und schnellen Protokoll, das mit kleinen Ausgangsmengen an Zellmaterial durchgeführt werden kann. Es ermöglicht die Generierung von qualitativ hochwertigen Hi-C Illumina NGS-Bibliotheken aus quervernetzten Zellen in weniger als 2 Tagen.

Leistung

Das EpiTect Hi-C Kit generiert qualitativ hochwertige Hi-C-NGS-Bibliotheken, die sicherstellen, dass in der kostenintensiven nachgelagerten Deep-Sequencing-Analyse exzellente Daten gewonnen werden. Um die Leistung des Kits zu bewerten, wurden Sequenzierergebnisse von mehr als 40 EpiTect Hi-C-Bibliotheken analysiert. Die wichtigsten QK-Kriterien werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:  Prozentsatz der Hi-C-Ereignisse,  Prozentsatz der langreichweitigen cis-Interaktionen,  cis/trans-Verhältnis,  Kein Bias der Strangorientierung mit dem EpiTect Hi-C Kit und  Prozentsatz der gepaarten Reads, die von einem einzigen Restriktionsfragment stammen. Die Daten zeigen, dass die mit dem EpiTect Hi-C Kit erzeugten NGS-Bibliotheken im Durchschnitt weit über die Kriterien hinausgehen, die normalerweise für ein erfolgreiches Hi-C-Experiment als ausreichend gelten.

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Prinzip

Hi-C ist ein Proximity-Ligation-Assay, der Chromatin-Interaktionen über das gesamte Genom hinweg erfasst. Das EpiTect Hi-C Kit ist eine spezielle DNA-Präparationsmethode, die die Erstellung einer Illumina-kompatiblen NGS-Bibliothek ermöglicht (siehe Abbildungen  EpiTect Hi-C-Workflow – Tag 1 und  EpiTect Hi-C-Workflow – Tag 2). Kurz zusammengefasst beginnt der Assay mit der Aufreinigung der Zellkerne, in denen die Chromatinkonformation durch chemische Quervernetzung von DNA-Bindungsproteinen und DNA fixiert wurde. Die DNA wird dann mit einem 4-bp-Restriktionsenzym vollständig verdaut. Offene DNA-Enden werden mit Biotin markiert und anschließend ligiert. Die Paired-End-Sequenzierung der Hi-C-Ligationsprodukte ermöglicht die Identifizierung einer sehr großen Anzahl chimärer Sequenzen aus DNA-Strängen, die räumlich eng miteinander verbunden waren. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Sequenzen miteinander ligiert werden, hängt von ihrem mittleren räumlichen Abstand ab. Die Quantifizierung von Ligationsverbindungen ermöglicht die Bestimmung von DNA-Kontakthäufigkeiten, anhand derer eine hochauflösende Kartierung der Chromatinfaltung erfolgen kann.

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Verfahren

Der EpiTect Hi-C-Workflow (siehe Abbildungen  EpiTect Hi-C-Workflow – Tag 1 und  EpiTect Hi-C-Workflow – Tag 2) stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber bisher veröffentlichten Protokollen dar. Ein wochenlanges und kompliziertes Verfahren wurde in ein einfaches und robustes Protokoll umgewandelt, das innerhalb von nur 1,5 Tagen durchgeführt werden kann. Darüber hinaus wurde die erforderliche Probenmenge um eine Größenordnung reduziert, sodass Hi-C-NGS-Bibliotheken schon aus nur 5000 Zellen erstellt werden können. Das Protokoll wurde für die Bearbeitung von quervernetzten Zellen aus Säugerzellkulturen entwickelt.

Das EpiTect Hi-C-Verfahren ist eine Version der in situ (d. h. im Zellkern) durchgeführten Hi-C-Methode, bei der die Zellkerne schonend aufgereinigt und permeabilisiert werden, um den räumlichen Aufbau des Genoms während der ersten Verdau- und Ligationsschritte zu erhalten. Dieser Prozess ist von entscheidender Bedeutung, um das Hintergrundrauschen durch nicht-aussagekräftige Ligationsereignisse zu minimieren, die den Aufbau des Genoms nicht widerspiegeln. Dies liegt daran, dass intakte Zellkerne die Bewegung und zufälligen Kollisionen von quervernetzten Komplexen einschränken, sodass Ligationsereignisse vorwiegend zwischen topologisch assoziierten DNA-Fragmenten stattfinden.

Erstellung von Hi-C-NGS-Bibliotheken

Der Workflow des EpiTect Hi-C Kits besteht aus 2 Teilen, die jeweils an einem Tag abgeschlossen werden können. Die Schritte des Protokolls sind in den folgenden Tabellen zusammengefasst und in den Abbildungen  EpiTect Hi-C-Workflow – Tag 1 und  EpiTect Hi-C-Workflow – Tag 2 grafisch dargestellt. Die im Lieferumfang enthaltenen Illumina-Adapter haben Sequenz-Barcodes, die die Multiplex-Sequenzierung von bis zu 6 Proben ermöglichen.

Das vollständige Protokoll finden Sie in unserem ausführlichen EpiTect-Hi-C-Handbuch.

Datenanalyse

Die Hi-C-Datenanalyse wird in unserem GeneGlobe Data Analysis Center bereitgestellt. Die Ergebnisse der Hi-C-Sequenzierung können mithilfe des EpiTect Hi-C Data Analysis Portals analysiert werden, das unter Verwendung von Open-Source-Tools einen QK-Sequenzierungsreport, Hi-C-Kontaktmatrizen und eine grafische Darstellung von Chromatinkontaktkarten bereitstellt. Weitere Informationen finden Sie in unserer Bedienungsanleitung für das EpiTect Hi-C Data Analysis Portal.

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Anwendungen

Chromatinkonformation

Hi-C hat sich in kürzester Zeit zu einem sehr wichtigen Instrument für die Analyse der nukleären Organisation entwickelt. Die Analyse von Hi-C-Daten hat die erstaunliche Komplexität der Genomarchitektur offengelegt, mit mehreren Ebenen der räumlichen Organisation, die das Genom mit zunehmender Auflösung in Chromosomenterritorien, chromosomale Subkompartimente, topologisch assoziierte Domänen (TADs) und DNA-Loops aufteilen (siehe Abbildung  Ebenen des Chromatinaufbaus). Darüber hinaus ist die Genomorganisation dynamisch und verändert sich im Laufe der Entwicklung. Bei jedem Zelltyp sind die Chromosomen unterschiedlich gefaltet.

Chromosomale Rearrangements und Kopienzahlvarianten

Die individuellen Chromosomen sind physisch in diskrete Territorien aufgeteilt. Daher finden die von Hi-C erfassten DNA-Interaktionen in erster Linie zwischen der DNA desselben Chromosoms (in cis) und nur in geringem Maße zwischen den Chromosomen (in trans) statt. Aufgrund dieses Phänomens kann Hi-C als Assay für das gesamte Genom verwendet werden, um Translokationen und andere strukturelle Varianten von Interesse zu identifizieren. Im Vergleich zu anderen NGS-Techniken erfordert Hi-C eine extrem niedrige Abdeckung, wodurch Kosten reduziert werden können. Außerdem können Rearrangements, die schlecht kartierbare Regionen betreffen, mit Hi-C besser detektiert werden als mit NGS-Standardmethoden. Praktisch ist, dass dieselben Hi-C-Daten auch zum Nachweis von Kopienzahländerungen verwendet werden können.

Genomassemblierung – Haplotyp-Phasing

Bei der Sequenzierung und Assemblierung der Genome neuer Spezies wird die Erstellung von Sequenz-Scaffolds oft durch große Abschnitte mit repetitiven Sequenzen, die über die Reichweite der Sequenzierung hinausgehen, eingeschränkt. In Hi-C-Daten findet die überwiegende Mehrheit der Interaktionen in cis zwischen Loci auf demselben Chromosom statt. Außerdem findet ein signifikanter Teil dieser cis-Interaktionen über große Entfernungen statt, zwischen Loci, die durch Millionen von DNA-Basen voneinander getrennt sind. Diese Eigenschaften von Chromatin-Interaktionen können genutzt werden, um Sequenz-Scaffolds zu ordnen, zu orientieren und zu nahezu vollständigen Chromosomen zusammenzufügen, ohne dass dafür ein Referenzgenom erforderlich ist. Nach dem gleichen Prinzip können Hi-C-Interaktionskarten zur Erstellung diploider Genome verwendet werden, indem genetische Varianten den väterlichen und mütterlichen Schwesterchromosomen zugeordnet werden (siehe Abbildung  Nachgelagerte Anwendungen von Hi-C-Sequenzierungsdaten).

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Ergänzende Daten und Abbildungen

Ressourcen

Quick-Start Protocols (2)
Kit Handbooks (1)
EpiTect Hi-C Handbook
PDF (499KB)
Safety Data Sheets (1)
Certificates of Analysis (1)

FAQ

Does QIAGEN provide data analysis to accompany the EpiTect Hi-C Kit?
Yes. Visit QIAGEN’s online GeneGlobe Data Analysis Center at https://ngsdataanalysis2.qiagen.com/HiC/analysisfile to analyze your data with the EpiTect Hi-C Data Analysis Portal.
FAQ ID - 143075
How many reactions are in a kit?
Each EpiTect Hi-C Kit comes with enough reagents for 6 samples. One sample is typically sufficient for the generation of ~300–600 million raw read-pairs.
FAQ ID - 143067
Are there stopping points in the Hi-C workflow?
Yes. Following the Hi-C Digestion, Hi-C End Labeling, Hi-C Ligation, or Chromatin De-crosslinking steps in the Hi-C Part 1 workflow, users can store samples at −15 to −25°C and resume with the procedure at a later date.
FAQ ID - 143071
What kind of analysis does the EpiTect Hi-C Data Analysis Portal perform?
Raw sequencing reads are processed to generate a sequencing report and Hi-C contact matrices. Upon completion of the data analysis, an installation of HiGlass within GeneGlobe can be used to visualize and interact with the generated contact matrices. For further information, refer to the user guide found at the EpiTect Hi-C Data Analysis Portal.
FAQ ID - 143076
Can I substitute the endonuclease used in the Hi-C Digestion step with another endonuclease?
No. The EpiTect Hi-C Digestion Enzyme and Digestion Buffer have been developed to work together to provide optimal results.
FAQ ID - 143070
Can I use cells that have been previously crosslinked and frozen (e.g., for a ChIP or ChIP-seq experiment) as input material for the EpiTect Hi-C protocol?
Yes. However, the cells should have been crosslinked with 1% formaldehyde and not have been frozen for longer than 6 months.
FAQ ID - 143069
With which platform can I perform my sequencing?
EpiTect Hi-C sequencing libraries are compatible with all Illumina sequencing platforms.
FAQ ID - 143072
Can I use my own pipeline to analyze results from my EpiTect Hi-C experiments?
Yes. For your analysis, you will need the following additional information. The endonuclease used in the EpiTect Hi-C kit cuts at GATC sites. The Hi-C junction motifs (or tags) generated after Hi-C ligation consist of a GATCGATC sequence.
FAQ ID - 143078
With which read length should the EpiTect Hi-C NGS libraries be sequenced
Read lengths of 36–150 bp can be used to sequence the EpiTect Hi-C libraries on Illumina sequencers. However, as mappability increases with read length, we suggest the use of 2 x 150 bp sequencing reads for best results.
FAQ ID - 143073
Does the EpiTect Hi-C Data Analysis Portal cost money?
No. EpiTect Hi-C Kit customers may analyze their Hi-C sequencing results with the Data Analysis Portal (https://ngsdataanalysis2.qiagen.com/HiC/analysisfile) at no charge.
FAQ ID - 143077
How can I accurately determine the amount of input material for the EpiTect Hi-C Kit?
An automated cell counter or hemocytometer should be used to assist in distributing the correct amount of cells to each sample.
FAQ ID - 143065
What sample source do you support?
In principle the EpiTect Hi-C protocol should work for any type of crosslinked eukaryote cells; but so far, it has only been experimentally validated with cultured human and mouse cells. Bacteria and archaea are not supported.
FAQ ID - 143066
What is the effect of using amounts of input material per sample that fall outside the recommended range?
Using input amounts outside the range of 5 x 103 and 2.5 x 106 human or mouse cells (or the equivalent of 30 ng–15 µg DNA) per sample risks affecting the quality of the resulting NGS library, such that it is likely to have higher levels of inward-facing (FR) sequence read bias, unligated ends, and read pairs containing contiguous, religated restriction fragments.
FAQ ID - 143064 
What is the required amount of input material per sample for the EpiTect Hi-C Kit?
The EpiTect Hi-C protocol has been optimized for the use of 5 x 105 human or mouse cells (or the equivalent of 3 µg of DNA) per sample. Input amounts between 5 x 103 and 2.5 x 106 human or mouse cells (or the equivalent of 30 ng–15 µg DNA) per replicate may also be used.
FAQ ID - 143063
How long does it take to complete the EpiTect Hi-C protocol?
From crosslinked sample to purified Illumina NGS library, the EpiTect Hi-C protocol takes 1.5–2 days to complete.
FAQ ID - 143068
How do I know if my Hi-C sample is a good candidate for deep sequencing?
Prior to costly deep sequencing, users are advised to sequence Hi-C NGS libraries at low depth (<1 million reads) for quality control purposes. Low-depth sequencing data can be processed with the EpiTect Hi-C Data Analysis portal at www.qiagen.com/DataAnalysisCenter, and the sequencing report can be used to assess the quality of Hi-C libraries.
FAQ ID - 143074